Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin geplant? Hier sind meine Tipps für Dich


Farbberatung und Stilberatung moderten in der Esoterik-Ecke vor sich hin, als ich 2010 mit der Ausbildung angefangen habe. Meine Vision von damals konnte ich mit Stil in Nürnberg umsetzen: die Farb- und Stilberatung aus der Mottenkiste holen – und zwar mit einer modernen Beratungsmethode und  ganz viel Individualität, statt Schubladendenken.

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Interesse an der Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin? Lies meine top Tipps.

Heute gibt es zig TV-Shows zum Thema Umstyling, Fashion Make-over bzw. Farb- und Stilberatung. Viele Kundinnen berichten, dass sie aufgrund einer Fernsehsendung auf das Thema Typberatung aufmerksam geworden sind.

Einige träumen auch davon, selbst als Beraterin zu arbeiten. Häufig erhalte ich entsprechende Fragen zur Ausbildung für Farbberatung und Stilberatung. Sie klingen in etwa so:

Ich habe gerade Ihre wunderschöne Seite gefunden und bin auf der Suche nach einem Institut, an dem ich selber eine Ausbildung zur Farb- und Typberaterin machen kann. Haben Sie da einen Tipp für mich?

Höchste Zeit also, meine drei wichtigsten Tipps rund um die Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin zusammenzutragen. Und ja, Du musst natürlich einiges bedenken und investieren. Aber es ist es wert!

Tipp 1: Recherchiere genau Deinen Markt!

Bevor Du eine Ausbildung machst, solltest Du prüfen: Gibt es in Deiner Stadt Bedarf an einer weiteren Typberaterin oder tummeln sich bereits etliche Farb- und Stilberaterinnen in Deiner Region?

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Recherche sollte vor jeder Geschäftsgründung stehen.

In einer Metropole wie Berlin können das sehr viele sein – in einer Kleinstadt deutlich weniger. Bedenke dabei, dass man zu einer Farb- und Stilberaterin nur einmal im Leben geht.  So etwas wie Stammkundinnen gibt es also nicht. Da haben es Friseure, Boutiquen und Cafes sehr viel einfacher. Die Leute brauchen immer wieder Haarschnitte, neue Klamotten und einen leckeren Kaffee.

Mit der Anzahl der durchgeführten Beratungen in einer Region sinkt also die Zahl der Personen, für die eine Farb- und Stilberatung in Frage kommt. Aus diesem Grund findest Du viele Beraterinnen, die wie Handelsvertreter durch ganz Deutschland reisen und Beratungen in verschiedenen Städten anbieten – immer auf der Suche nach einer Kundin, die noch keine Beratung hatte.

Bevor Du also viel Geld in Ausbildung und Ausstattung investierst: recherchiere Deinen Markt und Deine Chancen.

Tipp 2: Kalkuliere die Gründungskosten einer Farb- und Stilberatung

Warum die Recherche so wichtig ist? Weil Du einiges investieren musst, ehe Du als Stylistin loslegen kannst. Das sind neben den Ausbildungskosten für Farb- und Stilberatung auch die Kosten für Anreise sowie Deine Unterkunft vor Ort. Daneben fallen Kosten an für die Analysetücher, Ausbildungsunterlagen, Fachliteratur, Farbpässe und Accessoires für die Stilberatung. Um die Beratungen durchzuführen, musst Du außerdem einen passenden Raum haben und diesen ansprechend einrichten. Darüber hinaus benötigst Du Kapital für Werbematerialien, Internetseite und so weiter.

Kosten Typberatung Gründung Tipps

Kalkuliere die realistischen Gründungskosten einer Typberatung

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Du für die Ausbildung zur Farbberaterin als auch für die Ausbildung zur Stilberaterin jeweils (!) mehrere tausend Euro investieren musst. Unter Umständen dauert es also mehrere Jahre, bis Du die Investition wieder reingearbeitet hast. Deshalb: prüfe unbedingt, ob sich die Investition für Dich rechnen wird und Du nicht in einen Markt einsteigst, der vielleicht schon gesättigt ist.

In diesem Zusammenhang stellst Du Dir vielleicht die Frage: Kann man von der Farb- und Stilberatung leben? Ich glaube, das ist eher die Ausnahme (siehe auch Tipp 1). Viel häufiger gibt es folgende Konstellationen:

  • Die Beraterin hat eine hauptberufliche Tätigkeit (Vollzeit oder Teilzeit) + Farb- und Stilberatung als nebenberufliche Tätigkeit in Teilzeit
  • Der/die Partner/in verdient das Familieneinkommen + die Beraterin verdient durch Farb- und Stilberatung etwas zum Familieneinkommen dazu, z. B. neben der Kindererziehung

Übrigens, das nicht verwechseln mit Stylistinnen und Designern, die in diversen TV-Shows auftreten – inklusive Drehbuch und Regieansweisung. Sie arbeiten in der Entertainment-Industrie, nicht in der Farb- und Stilberatung. Üblicherweise verdient man mit der klassischen Farb- und Stilberatung keine Reichtümer. Deshalb ist eine realistische Kostenbetrachtung sehr wichtig.

Tipp 3: Hüte Dich vor schwarzen Schafen unter den Ausbildungsinstituten für Farb- und Stilberatung

Ausbildungsinstitute Farb- und Stilberatung

Vorsicht vor schwarzen Schafen bei der Ausbildung zur Typberaterin

Farb- und Stilberaterin ist kein geschützter Ausbildungsberuf. Das bedeutet: jeder kann sich so nennen. Und jeder kann eine Ausbildung für Farb- und Stilberatung anbieten. Es gibt nichts, absolut nichts, das für die Farb- und Stilberatung geregelt wäre. Es gibt keine Ausbildungsstandards, keine Regelungen für die Dauer und Inhalte der Ausbildung und keine Vorschriften für die Berufsausübung. Du könntest Dich also ab sofort und ohne jegliche Ausbildung Farb- und Stilberaterin nennen. Und Du könntest ab sofort und einfach so ein Institut für Farb- und Stilberatungsausbildung gründen in welchem Du ohne jegliche Ausbildungsstandards Schulungen anbietest.

Die Folge: in der Farb- und Stilberater-Branche tummeln allerhand schwarze Schafe – und zwar auf der Seite der Anbieter von Ausbildungen als auch auf der Seite der Beraterinnen. Worauf Du achten solltest, um eine gute Farb- und Stilberaterin zu finden, habe ich in einem anderen Blog-Artikel zusammengefasst. Heute und hier geht’s um meine Tipps für die Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin. Worauf solltest Du also achten, um eine gute Ausbildung zu erhalten?

Seriosität des Ausbildungsinstituts

Individuelle Stilberatung

Bei der Stilberatung geht es um Individualität. Nicht jede Ausbildung berücksichtigt das.

Spricht der Ausbildungsanbieter von einem wachsenden Markt für Farb- und Stilberatung und lockt mit hohen Verdienstmöglichkeiten? Da wäre ich vorsichtig (siehe Tipp 1).

Auch Firmen, die sich eigenmächtig als eine Art Verband für Farb- und Stilberater bezeichnen und selbstgebastelte Siegel mit wohl klingenden Worthülsen verwenden, vermitteln mir nicht den Eindruck von Seriosität.

Vorsicht vor Anbietern, die mit einem „Diplom“ locken. Ein Diplom ist ein akademischer Grad, der von Hochschulen verliehen wird. Das Führen von Diplombezeichnungen, die nicht von einer Hochschule verliehen wurden, ist strafbar. Farb- und Stilberatung ist kein Studiengang und folglich kannst Du auch keinen Bachelor, Master und keinen Diplomgrad darin erwerben. Daher lieber Hände weg von unseriösen Anbietern.

Philosophie: modern oder veraltet?

Nach welchem System wird unterrichtet? Farbberatung nach dem veralteten Vier-Jahreszeitensystem? Stilberatung mit nur sechs Stiltypen? Anbieter, die nach veralteten Schubladen-Systemen ausbilden, würde ich kategorisch ausschließen. Schließlich willst Du Deinen Kundinnen wirklich weiterhelfen und einen echten Mehrwert bieten, oder?

Unabhängige Testberichte

Stilberatung sollte modern sein

Achte auf moderne Ausbildungsinhalte bei der Stilberatung

Stiftung Warentest hat 2005 verschiedene Anbieter von Farbberatungen getestet. Das ist also ziemlich lange her. Inzwischen hat sich die gesamte Branche weiterentwickelt und das Ergebnis von damals ist nicht ohne weiteres auf heute übertragbar. Trotzdem bewerben einige noch ihr komplettes Schulungsangebot mit „Ausbildung beim Testsieger“. Aufgrund eines 15 Jahre alten Artikels. Der ausschließlich Farbberatungskurse getestet hat. Als Werbefachwirtin vermute ich: Das erfüllt den Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs. Auf jeden Fall halte ich es für nicht seriös.

Aber so kann der alte Test von Stiftung Warentest doch noch für Dich hilfreich sein. Schau Dir die damals getesteten Anbieter an und prüfe: wer wirbt mit den Lorbeeren von einst, wer zieht den alten Stiefel weiter durch, wer ist innovativ oder wer hat vielleicht aus Kritikpunkten des Testergebnisses gelernt.

Preis-Leistungsverhältnis und Transparenz

Prüfe genau, was Du für Dein Geld bekommst. Sind alle Kosten transparent aufgeführt? Auch die für Materialien und Schulungsunterlagen? Keine versteckten Gebühren? Wird ausführlich erläutert, was im Kurs vermittelt wird und wie es vermittelt wird? Wird genau beschrieben, wer die Kurse leitet und welche Qualifikation die Kursleiter haben? Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis oder wirst Du über den Tisch gezogen?

Inhalt vor Verpackung

Frühling Sommer Herbst Winter Farbberatung ist veraltet

Farb- und Stilberatung mit Leidenschaft und Individualität

Marketing wäre nicht ein Milliardengeschäft, würde es nicht so großartig funktionieren. Lass Dich nicht blenden von schicken Videos, die vertuschen, dass seit Jahr und Tag mit einem veralteten Vier-Jahreszeiten-System gearbeitet wird.

Erkenne, wenn Du mit Schnick-Schnack Slogans wie „renommierte Akademie“ aufs Glatteis geführt werden sollst. Schau, was hinter der dem strahlenden Marketing-Weichspüler steht. Stimmen die Inhalte? Wirklich?

Professionalität

Häufig erreichen mich Anfragen, ob ich Ausbildungen anbiete. Nun ja, das wäre sehr lukrativ. Aber ich biete keine Schulungen an, denn ich bin der Meinung, dass Farb- und Stilberatung am besten durch professionelle Ausbildungszentren durchgeführt werden sollte. Mit einem Team von Ausbildern, umfangreichen Lernmaterialien und entsprechender Infrastruktur. Es ist einfach nicht damit getan, jemandem ein bißchen über die Schulter zu schauen.

Daher mein Tipp: Wende Dich an einen professionellen Anbieter von Farb- und Stilberatungen und vertraue Dich nicht einer Beraterin an, die nebenbei noch ein bißchen was mit Ausbildungen hinzuverdienen möchte. Wende Dich an die Profis.

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Deine Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin sollte keinesfalls ein Fernlehrgang sein.

Professionalität in der Ausbildung bedeutet für mich auch: kein Fernlehrgang, sondern vor Ort! Farb- und Stilberatung ist Arbeit „am Objekt“, also am Menschen und mit Menschen! Das klappt nicht in einem Fernlehrgang. Farb- und Stilberatung ist 20 % Theorie und 80 % Praxis. Fernlehrgänge, selbst mit kleinen Präsenzzeiten, können das nicht leisten. Wenn Du eine gute Beraterin werden möchtest, dann musst Du die Arbeit an Modellen lernen – sowohl unter Anleitung als auch allein mit anschließender Rückmeldung. Und es müssen viele Modelle sein, sehr viele. Die Arbeit als Farb- und Stilberaterin ist eine praktische Tätigkeit und braucht eine praktische Ausbildung.

Vorsicht vor Franchise-ähnlichen Knebelverträgen

Mit der Ausbildung von Typberaterinnen lässt sich gut Geld verdienen. Und das Geschäft hört nach der Ausbildung nicht auf, denn viele Akademien wollen an jeder Deiner Beratungen mitverdienen. Das ist die eigentliche Einnahmequelle für viele Akademien.

So kommt es, dass viele Ausbilder Dich mit Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags verpflichten wollen, Materialien und Farbpässe ausschließlich von ihnen zu beziehen. Das heißt, Du würdest Dich auf Gedeih und Verderb – und nicht etwa, weil Qualität und Konzept stimmen – vertraglich an einen einzigen Lieferanten binden. Und der diktiert die Preise. Und legt fest, wie die Farbpässe gestaltet sind. Also Vorsicht! Lies das Kleingedruckte in Deinem Ausbildungsvertrag und stelle sicher, dass Du nicht einen Knebelvertrag unterschreibst, der Deine unternehmerische Freiheit einschränkt.

Überteuerte Materialien sind nicht der einzige Möglichkeit, mit der einige Akademien auch nach der Grundausbildung an Dir verdienen möchten. Es gibt Anbieter, die stellen alle Nase lang ihr Beratungskonzept um und verdonnern Dich dann zur Teilnahme an ihren Fortbildungsmaßnahmen. Und wenn Du Dich vertraglich verpflichtet hast, nach deren Konzept zu arbeiten, bleibt Dir nichts anderes übrig, als alle 1-2 Jahre die kostspieligen Fortbildungen zu buchen.

Nicht falsch verstehen: Ich halte Fortbildungen für sehr wichtig! Allerdings bin ich der Meinung, dass Du als Beraterin selbst darüber entscheiden können solltest, bei welchem Anbieter Du Dein Weiterbildungsbudget investierst. Wir leben in einer global vernetzen Welt und unter diesem internationalen Einfluss entwickelt sich auch das Thema Identity Styling  fortlaufend weiter. Achte also darauf, dass Du nach der Erstausbildung, nicht dauerhaft an Deine Akademie gebunden wirst. Nur so hast Du wirklich selbst in der Hand, wie Du Deine Farb- und Stilberatung auch nach der Erstausbildung gestalten willst.

Mein Fazit

Zugegeben, es gibt so einiges zu beachten, wenn man wirklich gute und moderne Farb- und Stilberatung anbieten möchte. Aber ich finde, das ist es wert! Die Investition in eine fundierte Ausbildung gibt Dir die Gewissheit, das Du wirklich Mehrwert schaffst. Dass Du die Persönlichkeiten, die zu Dir kommen wirklich in ihrer Individualität wahrnimmst und sie nicht in enge Farb- und Stil-Raster zwängst.

Jede fängt an zu strahlen, wenn sie mit ihrer Kleidung spiegelt, wer sie ist. Strenge „Stil-Regeln“, wie man sie leider oft in Frauenmagazinen oder sogenannten Stil-Ratgebern liest, sind da einfach nicht zielführend. Keine Frau, der ein Trenchcoat nicht steht braucht einen im Schrank. Solche Regeln, die den individuellen Stil völlig ausblenden sind veraltet – es geht viel besser! Daher: investiere in eine gute Ausbildung und bringe Freude ins Leben und den Kleiderschrank Deiner Kundinnen.

Du willst gar keine Ausbildung machen, Dich interessiert das Thema einfach? Dann vereinbare einen Termin zur Farbberatung oder Stilberatung bei Stil in Nürnberg und lerne Deine optimalen Farben und Deinen individuellen Stilmix kennen.


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2 Gedanken zu “Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin geplant? Hier sind meine Tipps für Dich

  • Karin Autor des Beitrags

    Hallo und danke für Deine Frage! Ich gebe keine Tipps für einzelne Ausbildungsakademien ab. Meine Empfehlung: verschaffe Dir einen Überblick über das Angebot und wähle dann die für Dich richtige Akademie aus. Meine Tipps können Dir hierbei eine Hilfestellung sein, die richtigen Fragen zu stellen und auf wichtige Punkte zu achten. Ich wünsche Dir eine viel Spaß und Erfolg bei Deiner Ausbildung und einen guten Start!