FACEPAINT. Ein Buch über die Geschichte des Make-up und der Emanzipation


Im Juli ist Lisa Eldridges Buch FACEPAINT Make-up gestern – heute – morgen in Deutschland erschienen und ich nehme das mal zum Anlass für einen kleinen Review. Allerdings ist das ein Review vom englischen Original, denn das hatte ich mir direkt nach Erscheinen gekauft. Nachdem ich schon ein paar Jahre Fan von Lisa Eldridges YouTube Kanal bin, war’s quasi Pflichtlektüre. Und ja, ich liebe es!

Nie gehört von Lisa Eldridge? Sie ist Make-up Artist von Kate Winslet, Katy Perry, Keira Knightley und ­Emma Watson. Daneben war sie Creative Director von namhaften Kosmetikherstellern, aktuell von Lancôme. Aber wie die meisten kenne ich sie durch YouTube, wo sie super-sympathisch Make-up- bzw. Schmink-Videos online stellt. Ihr YouTube Kanal ist inzwischen Kult (bei solchen Make-up Freaks wie mir) und ich würde sagen: wenn Du nur einen Beauty-Kanal auf YouTube abonnierst, dann den von Lisa Eldridge!

Aber Achtung, das Buch ist keine Fortsetzung ihrer YouTube Tipps und Tricks für ein tolles Make-up. In FACEPAINT erzählt Lisa Eldridge die Geschichte des Make-up. Und damit auch ein bißchen die Geschichte der Frauen, ihre Rollenbilder im Laufe der Zeit und so auch ein Stück Emanzipationsgeschichte. Und das macht das Buch so spannend für mich. Es ist so viel mehr als „nur“ ein Buch über Make-up. Lisa nimmt uns mit von der Frühzeit, über Antike, das viktorianische Zeitalter, hinein in die Glanzzeit Hollywoods bis heute. Und so lernt man beispielsweise, aus was Make-up im Lauf der Jahrhunderte hergestellt wurde – und wie giftig, ja sogar tödlich, es sein konnte. Hautaufheller aus Blei, Quecksilber und Arsen waren keine Seltenheit!

Beim Lesen begleitet man Marie Antoinette bei ihrer Morgentoilette, die ein täglicher Staatsakt war. Und man stolpert über vergangene Beauty-Ideale, wie die „Mono-Braue“ im antiken Griechenland: damals galt es als besonders schön, wenn Frauen ihre Augenbrauen nicht nur verdichteten, sondern gleich über der Nasenwurzel miteinander verbanden. Und man erfährt von den Zeiten, als Make-up verpönt war und Frauen, die es trugen gesellschaftlich geächtet wurden.

Hier stellt Lisa Eldridge das Buch vor und zeigt auch ein paar Fotos daraus:

Lisa Eldridge geht in ihrem Buch nicht chronologisch vor, sondern hat es thematisch nach elementaren Make-up Farben (Rot, Weiß, Schwarz) sortiert. Und jedes dieser Kapitel ist voll mit den Ergebnissen ihrer Recherchen, unterhaltsamen Anekdoten und spannenden Geschichten.

Ein weiteres Kapitel behandelt die Entwicklung der Make-up Industrie von den Anfängen in Hollywoods Filmindustrie bis heute. Dabei trifft man auf Namen wie Max Factor, Elisabeth Arden und Revlon und erfährt, wie sie die Industrie beeinflusst haben. Alles ist bebildert mit alten Werbeanzeigen und Auszügen aus Magazinen mit den Beauty Tipps des Hollywood der 1930er Jahre. Überhaupt: die Bilder! Das Buch ist gespickt mit großartigen Fotografien und Gemälden. Und das macht es lebendig. Auf 240 Seiten gibt es eine Menge Text – aber auch viele richtig gute Bilder! Toll fand ich die Seiten mit kunstvollen Verpackungen aus mehreren Jahrzehnten.

In Anlehnung an das Buch hat Lisa Eldridge an sich selbst die Geschichte des Make-up nachgeschminkt. Heraus kam das Video Best and Worst Makeup Moments in History. Eine Augenweide, unbedingt ansehen!

Würde ich das Buch empfehlen? Du ahnst es schon: na klar! Selbst wenn Du so richtig gar nichts mit Make-up am Hut hast (und dich trotzdem durch diesen Review gelesen hast), dann interessiert dich vielleicht der geschichtliche und kulturelle Aspekt des Buches. Oder eben der Aspekt der Emanzipation, der mit dieser Entwicklung einherging. Denn von strengen Regeln wie Frau zu sein hatte, hin zu einem entspannten Umgang mit Schminke und Weiblichkeit, war es ein langer Weg. Und auch davon erzählt Lisa Eldridge in ihrer „Story of Make-up“. Entsprechend heißt es auch im Englischen Untertitel The History of Make-up, the History of Women. Viel Spaß beim Lesen – Betrachten der wundervollen Fotos!

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